Te Deum laudamus für Choralschola und Orgel
(2001 / 2.Fassung 2009)
Schola, große Orgel
13:00
Auftrag der Konzertreihe St. Pauls
1. UA 23.09.2001 St. Pauls bei Eppan
Rundfunkmitschnitt RAI Bozen
2. UA 03.11.2009 Dreifaltigkeitskirche Salzburg
Die Komposition greift die Tradition der Alternatim-Praxis auf, dem Wechsel von sich aufeinander beziehenden gesungen und von der Orgel gespielten Abschnitten. Die vier Abschnitte des Te Deum unterteilen sich so in viele kleine Teile. Bei der Interpretation ist es sehr wichtig, diese kleinen Abschnitte möglichst im Spannungsfluss wieder zu einem größeren Ganzen zusammen zu setzen. Verschiedene Notationsarten sind verwendet. Zum einen in der Orgelstimme die traditionell moderne Notation mit gewohnten Notenwerten, Taktvorzeichnungen und Vorzeichen. Diese Art ist rhythmisch sehr genau zu nehmen. Zum anderen die halslose schwarze Notation, die schon von sich aus rhythmisch mehr improvisatorisch gemeint ist. Ebenso gebraucht die zu singende Choralnotation zwei Arten. Die traditionelle Quadratnotation im Vierliniensystem und eine moderne Notation im Fünfliniensystem mit gewohnten Rhythmuswerten und Vorzeichnungen. Die Quadratnotatenschrift gebraucht einen Schlüssel und grundsätzlich keine Generalvorzeichen, die Musik wird so frei transponierbar. Im konkreten Fall des Te Deum ist der Choral-do-Schlüssel als klingend D mit den Vorzeichen fis und cis gemeint. Gregorianischer Choral ist Sprachereignis, das nie wirklich in ein Taktschema gepresst werden kann. Die Quadratnotenschrift wird dieser Sprachgestalt des Chorals besser gerecht, als jede neuere Notenschrift das kann. Die Komposition will diese entstehende Spannung der Vorzüge der verschiedenen Notationsarten nutzen.
Das Te Deum wurde als Auftragskomposition für eine spezielle Orgel geschrieben. Das Instrument in der Pfarrkirche St. Pauls bei Eppan in Südtirol wurde von Franz II. Reinisch im Jahr 1895 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal gebaut. Die im Notentext übernommenen Registrierungen sollen dem Geist nach für andere Orgeln frei adaptiert werden.
HYMNUS
Te Deum laudamus: te Dominum confitemur.
Te aeternum Patrem omnis terra veneratur.
Tibi omnes angeli, tibi caeli et universae potestates :
Tibi cherubim et seraphim incessabbili voce proclamant :
Sanctus : Sanctus : Sanctus Dominus Deus Sabaoth.
Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae.
Te gloriosus Apostolorum chorus :
Te prophetarum laudabilis numerus :
Te martyrum candidatus laudat excercitus.
Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia :
Patrem immensae maiestatis:
Venerandum tuum verum, et unicum Filium:
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.
Tu rex gloriae, Christe.
Tu Patris sempiternus es Filius.
Tu ad liberandum suscepturus hominem,
Non horruisti Virginis uterum.
Tu devicto mortis aculeo,
Aperuisti credentibus regna caelorum.
Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris.
Iudex crederis esse venturus.
Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni,
Quos pretioso sanguine redemisti.
Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari.
Salvum fac populum tuum Domine,
et benedic hereditati tuae.
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.
Per singulos dies, benedicimus te.
Et laudamus nomen tuum in saeculum,
et in saeculum saeculi.
Dignare Domine die isto sine peccato nos custodire.
Misrere nostri Domine, misrere nostri.
Fiat misericordia tua Domine super nos,
quemadmodum speravimus in te.
In te Domine speravi:
non confundar in aeternum.
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir. Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund. Dir rufen die Engel alle; dir Himmel und Mächte insgesamt, die Kerubime dir und die Serafime, mit niemals endender Stimme zu: Heilig, heilig, heilig, der Herr, der Gott der Scharen! Voll sind Himmel und Erde von deiner hohen Herrlichkeit.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel; dich der Propheten lobwürdige Zahl; dich der Märtyrer weißgewandetes Heer. Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche; dich, den Vater unmessbarer Majestät; deinen verehrungswürdigen, wahren und einzigen Sohn; und den Heiligen auch, den Fürsprecher Geist.
Du König der Herrlichkeit, Christus, du bist des Vaters allewiger Sohn. Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien. Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan. Du sitzest zur Rechten Gottes in deines Vaters Herrlichkeit. Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder. Dich bitten wir denn, komme deinen Dienern zu Hilfe, die du erlöst mit kostbarem Blut. In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu.
Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit. An jedem Tag benedeien wir dich und loben in Ewigkeit deinen Namen bis hinein in die Ewigkeiten der Ewigkeit. In Hulden wollest du, Herr, an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren. Erbarme dich unser. Lass dein Erbarmen über uns geschehen, wie wir gehofft auf dich. Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.