Missa simplex per annum
für gemischten Chor (1988/1999)
gemischter vierstimmiger Chor
14:10
UA 03.10.2010 Stiftskirche Wilten Innsbruck
privater Mitschnitt
Die lateinische Ordinariumsvertonung beschränkt sich gemäß der einfacheren Ausrichtung des liturgischen Jahreskreises auf den vierstimmig gemischten Chor, eventuell sogar reduziert auf ein Solistendoppelquartett. In diesem Sinn ist der Titel – simplex per annum – zu verstehen. Im Idealfall a capella musiziert kann aus praktikablen Gründen eine Orgel oder ein Orgelpositiv colla parte beigezogen werden.
Die Mitte der fünf Ordinariumsteile – das Credo – ist streng vierstimmig gehalten und bezieht sich vom rhythmischen Gerüst her gleichsam als Hommage auf Musik von Josquin des Prez, dem herausragenden Meister der klassischen Vokalpolyphonie.
Die Orientierung der Messkomposition sieht sich sowohl der Liturgiefähigkeit, wie den komplexen Ansprüchen einer zeitgenössischen und persönlichen Musiksprache verpflichtet. Vordergründig äußert sich dies in der knappen Zeitdauer der Messteile, wie im Bestreben, die Schwierigkeit der Ausführung in einem kalkulierbaren Maß zu halten.
Das Spannungsfeld von Tradition und Gegenwart wird im Sinne der geltenden Liturgiekonstitutionen – ... damit „die neuen Formen aus den schon bestehenden gewissermaßen organisch herauswachsen“ – als identitätsstiftende Kompositionsherausforderung verstanden.